Hal Willis

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Hal Willis (* 15. Juli 1933 in Rouyn-Noranda, Québec, Kanada als Leonald François Joseph Guy Gauthier; † 4. September 2015 in Nashville, Tennessee, Vereinigte Staaten[1]) war ein kanadischer Country- und Rockabilly-Sänger sowie Songwriter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kindheit und Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren und aufgewachsen im französischsprachigen Teil Kanadas auf einer Farm, sprach Gauthier als Muttersprache dementsprechend Französisch. Trotzdem hörte er begeistert der Grand Ole Opry zu, einer der erfolgreichsten Radioshow Amerikas, und war Fan von Hank Williams. Sein Bruder spielte Gitarre und sang; allgemein war seine Familie sehr musikalisch. Nachdem Gauthier die sechste Klasse abgeschlossen hatte, verließ er sein Zuhause und reiste durchs Land. Dabei arbeitete er als Holzfäller oder Lieferwagenfahrer. Abends trat er als Musiker in Bars und Hotels auf, um seinen Lebensunterhalt aufzubessern.

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1949 traf er die Country-Sängerin Ginger Booth und wurde Mitglied in ihrer Band, den Melody Rangers. Booth brachte Gauthier Englisch bei und zusammen traten sie bei den Radiostationen CKRN in Rouyin und CFCF in Montreal auf. Nachdem der Möbelladenbesitzer George Taylor, der auch ein Plattenlabel besaß, die beiden bei einem ihrer Auftritte im Beaver Club gehört hatte, bot er ihnen die Chance Platten bei seinem Label aufzunehmen. Jedoch sollte Gauthier dafür erst einen englisch-klingenden Namen annehmen. So wurde aus Leonald Gauthier „Hal Willis“. Mit Ginger nahm Willis einige Hillbilly-Titel auf, die bei Taylors Rodeo Records veröffentlicht wurden. Im August 1951 heirateten Willis und Booth.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Auftritt im amerikanischen Buffalo riet ihnen Webb Pierce, der ihren Auftritt verfolgt hatte, nach Nashville zu ziehen, da dort die Möglichkeiten größer schienen, eine Karriere zu starten.

What’s Left of Me, 1965

Willis und seine Frau folgten Pierces Rat und reisten nach Nashville. Durch seine Hilfe erhielten Hal und Ginger einen Job im Rainbow Club. Ginger arbeitete zusätzlich als Sekretärin für Marty Robbins. Im Februar 1956 erhielt Willis eine Einladung des Country-Sängers Hank Snow, mit seiner Frau an einer Tournee durch die USA teilzunehmen. An der Tournee nahmen ebenfalls der Rock-’n’-Roll-Star Bill Haley sowie der junge Elvis Presley teil. Inspiriert durch Elvis’ Rockabilly-Titel schrieb Willis einige Rockabilly-Titel. In Murray Nashs Aufnahmestudio, das im selben Gebäude war wie das Büro Marty Robbins, nahm Willis die Titel My Pink Cadillac und Bop-A-Dee, Bop-A-Doo in einer Session mit Glenn Reeves auf. Im Gegenzug spielte Willis auf Reeves Aufnahme Rockin’ Rollin’ Country Style Gitarre. Willis‘ Platten sind heute bei Rockabilly-Sammlern sehr beliebt aber auch äußerst teuer. 1958 spielte er für Top Hit Tunes Cover von aktuellen Hits ein und nahm in den nächsten Jahren für verschiedene Plattenfirmen auf, unter anderem für Decca Records, Athens Records und Sims Records. Bei Sims konnte er seine erfolgreichste Single veröffentlichen. Der Country-Titel The Lumberjack stieg bis auf Platz 5 der Billboard Charts und verkaufte sich über 1,5 Millionen Mal. Er hatte außerdem die Möglichkeit, mit den großen Stars der Country-Musik auf Tour zu gehen, so unter anderem mit Webb Pierce, Johnny Cash, Willie Nelson, Patsy Cline, Porter Wagoner und Loretta Lynn.

Willis blieb weiterhin aktiv als Musiker und Komponist und trat öffentlich auf. In den Jahren 2000 und 2001 machte er wieder mit drei Alben auf sich aufmerksam, zwei davon sind Coast To Coast und das Weihnachtsalbum Santa’s Clones. Es wurden ebenfalls einige Singles aus den Alben ausgekoppelt. Am 26. Oktober 2003 verstarb seine Frau Ginger.

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Plattenfirma
1951 The Only Pleasure I’ll Get Tonight / The Ride Is Over Rodeo[Anmerkung 1]
1951 Crooked Heart / Wild Living Rodeo[Anmerkung 1]
1956 My Pink Cadillac / Bop-A-Dee, Bop-A-Doo Atlantic 45-1114
1957 Lumberjack / Dig Me A Hole Quality[Anmerkung 1]
1958 Crazy Little Mama / Walkin’ Dream Athens 704
1958 I’m Gonna Hitch My Hotrod to a Star / Only the Tender Young Hearts Decca 9-30768
1959 Poor Little Jimmie / That’s the Way It Goes Decca 9-30949
1961 I Love You (Around the World) / Bayou Pierre Mercury
1964 Lumberjack / Dig Me A Hole Sims 207
1965 What’s Left of Me / Celle Que J’Aime Sims 224
1965 Klondike Mike / So Right But So Wrong Sims 235
1965 Nopper the Topper / Thumb and Shoes Sims 243
1965 Creole Rose / When It’s Springtime Sims 250
1966 Doggin’ In the U.S. Mail / Battle Of Vietnam Sims 288
1966 Private Dick / Parson From Paint Rock Sims 307
1968 Everybody’s Got Troubles / Right Where Wayside
1969 Bayou Pierre / Late So Early Wayside
  1. a b c Veröffentlicht nur in Kanada

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1966: Mr. Lumberjack
  • 1967: Mr. Lumberjack [Volume II]
  • 1972: Hal Willis
  • 1999: Santa’s Clones
  • 2000: Coast To Coast
  • 2001: Better Than Ever
  • 2006: A Cut Above
  • 2006: Better 'N Ever

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Country-Sänger Hal Willis verstorben. Meldung auf countrymusicnews.de vom 11. September 2015. Abgerufen am 11. September 2015.